17.11.2021 07:00:00 / Verfasst von Humberto Farrera-Athié
Post-Editing-Distanz erklärt
Post-Editing-Distanz ist der Prozentsatz an Änderungen, die an einem maschinell übersetzten Text vorzunehmen sind, damit das Ergebnis dem erwarteten Qualitätsniveau in Bezug auf Genauigkeit, Flüssigkeit, Syntax und Grammatik entspricht.
Allgemein formuliert, ist die Tätigkeit des Post-Editings produktiver als die Tätigkeit des Übersetzens. Es ist ein Irrtum, dass die Qualität von nachbearbeitetem Output schlechter ist als die von übersetzten Texten. Alle standardmäßigen Qualitätschecks können auch für nachbearbeiteten Output implementiert werden.
Für die Produktivität bedeutet dies: Der Post-Editing-Aufwand ist die minimal mögliche Anzahl von Zeichenbearbeitungen (Hinzufügen, Löschen, Ersetzen), um einen String zu überarbeiten.
Eine geringe Zahl von Änderungen bedeutet, dass die Qualität des maschinell übersetzten Outputs potenziell gut war.
Die Post-Editing-Distanz kann in den meisten Translation-Memory-Systemen und computergestützten Übersetzungstools durch den Vergleich zweier Versionen derselben Datei (vor und nach der Durchführung der Änderungen) automatisch errechnet werden.
Allgemein formuliert, erhält man die Post-Editing-Distanz, indem man die Anzahl der Änderungen bei der Nachbearbeitung des ursprünglichen Outputs durch die Zahl der Zeichen im Text dividiert, was einen Prozentsatz ergibt.
Es kann ein Vergleichsbericht generiert werden, der Dateien mit Änderungen und Modifizierungen pro Segment wie im folgenden Screenshot hervorhebt:
Die Spalte „Modifications“ (Modifizierungen) zeigt die Anzahl der Wörter (W) und Zeichen (C), die verändert wurden. Das Ergebnis lautet 67,31 Prozent.
Je näher der Wert an 100 Prozent reicht, desto weniger Post-Editing-Aufwand ist für den String erforderlich.
Diese Werte sind gute Indikatoren für den Post-Editing-Aufwand. Sie können auch genutzt werden, um die Brauchbarkeit einer Translation-Memory-Engine für bestimmte Inhalte zu bewerten oder um die Preise für die Übersetzer zu veranschlagen.
Möchten Sie wissen, ob Ihre Inhalte für maschinelle Übersetzung und Post-Editing geeignet sind?
Themen: Artikel, Best Practices beim Übersetzen
Verfasst von Humberto Farrera-Athié
After working in the Information Technology, Software and Localization industry on both sides of the Atlantic since 1995, Humberto has gained extensive expertise in internationalization, localization, languages and computer-assisted translation tools. As the Localization Solutions manager in SimulTrans Ireland, he provides scalable localization solutions for new and existing clients and continuous technical and process support to clients and managers. Humberto has a bachelors degree in International Relations and a masters degree in Information Technology Systems from the Tecnológico de Monterrey in Mexico.