SimulTrans Lokalisierungs-Blog

Wie Sie unnötige Mehrkosten bei Übersetzungsprojekten vermeiden

Geschrieben von Brian Loftus | 09.06.2021 09:48:45

In diesem Blog geht es um die vier Punkte, die Sie bei Übersetzungsprojekten beachten sollten, wenn Sie Geld sparen möchten.

1. Die zu übersetzenden Inhalte prüfen

Damit Lokalisierungsprojekte erfolgreich verlaufen, kommt es maßgeblich auf die Qualität des Ausgangsmaterials an. Es gibt einen direkten Zusammenhang zwischen der Qualität des Ausgangsmaterials und den Kosten. Je besser die Qualität der Ausgangstexte, desto einfacher die Lokalisierung: Die Bearbeitungszeit verkürzt sich und die Kosten sinken. Ist die Qualität hingegen schlecht, dauert es länger und wird teurer.

Worauf sollten Sie also achten?

  • Ungenauigkeiten: Enthält das Ausgangsmaterial Ungenauigkeiten, müssen diese vorab behoben werden, damit sie nicht in die Übersetzung übernommen werden. Auf diese Weise müssen die Fehler nur einmal vor der Übersetzung und nicht danach in allen Sprachen verbessert werden.
  • Inkonsistenzen: Oft müssen ganz unterschiedliche Ausgangstexte wie Software, Handbücher, Onlinehilfetexte, Blogs, Webseiten usw., die meist von vielen verschiedenen Mitarbeitern geschrieben wurden, übersetzt werden. Darum ist es sinnvoll, zunächst das Ausgangsmaterial sorgfältig zu überprüfen, damit Terminologie, Grammatik und Stil einheitlich sind. Inkonsistenzen ergeben sich üblicherweise aufgrund verschiedener Formulierungsstile wie in folgendem Beispiel:
    • Autor A schreibt: „Um Y zu tun, klicken Sie auf X.“
    • Autor B schreibt: „Wenn Sie Y möchten, klicken Sie auf X.“
    • Autor C schreibt: „Für Y wählen Sie X aus.“

Alle drei Autoren meinen das Gleiche, aber weil sich die Sätze unterscheiden, ist ihre Übersetzung weitaus teurer, als wenn die Sätze gleich formuliert wären.

Die Lösung

Inkonsistenzen in den verschiedenen Ausgangstexten eines Projekts (Benutzeroberflächen, Hilfetexte, Dokumentation, Blogbeiträge) sollten vor Beginn der Übersetzung behoben werden. Durch eine vollständige linguistische Überprüfung der zu übersetzenden Inhalte lassen sich derlei Probleme beheben und unnötige Mehrkosten vermeiden.
Im Rahmen der Lokalisierung überprüft SimulTrans für Kunden, bei denen dies erforderlich ist, die englischen Ausgangstexte vor der Übersetzung.

2. Die eigene Unternehmensterminologie kennen

Wenn in Ihrer Branche eine technische oder branchenspezifische Fachsprache üblich ist, sollten Ihnen diese Begriffe bekannt sein. Bereiten Sie eine Liste mit den entsprechenden Fachbegriffen für Ihren Übersetzungsanbieter vor. Dies erlaubt eine schnellere und präzisere Übersetzung und senkt die Kosten.

Worauf sollten Sie also achten?

  • Produktglossar: Wenn Ihre Texte sehr fachsprachlich gehalten sind, erleichtert ein Glossar mit den wichtigsten Begriffen und ihrer Bedeutung den Übersetzern das Textverständnis und die adäquate Übersetzung.
  • Begriffe, die nicht übersetzt werden sollen: Sollen Begriffe wie beispielsweise Produktbezeichnungen, eingetragene Marken usw. nicht übersetzt werden, ist es hilfreich, dies von Anfang an zu kommunizieren. Das spart Zeit und Geld.
  • Zweisprachiges Glossar: Wenn Sie eine Liste mit bereits übersetzten und geprüften Begriffen haben, die Sie intern verwenden, geben Sie diese an den Übersetzungsanbieter weiter.

Die Lösung

Ist kein Glossar vorhanden, ist die neueste Version der Onlinehilfe eine gute Alternative für die Übersetzer.
SimulTrans kann mit den neuesten Tools des Translation-Memory-Systems schnell ein einsprachiges Glossar für Ihr nächstes Projekt erstellen. Dieses kann dann vor Projektbeginn übersetzt werden. Anschließend wird das Glossar in das Translation-Management-System (TMS) hochgeladen und ist für alle am Projekt beteiligten Übersetzer verfügbar. Das sichert die sprachliche Konsistenz für das entsprechende Produkt und senkt die Kosten.

3. Projektumfang bestimmen

Manche Kunden vertreiben das Produkt (die Software) in englischer Sprache, aber bieten Onlinehilfe und Benutzerdokumentation für ihre internationalen Kunden in einer übersetzten Version an. Andere Kunden verfahren genau umgekehrt. Daher ist es wichtig, den Umfang eines Übersetzungsprojekts vor Beginn zu bestimmen.

Worauf sollten Sie also achten?

  • Unübersetzte Begriffe in der Benutzeroberfläche: Besprechen Sie zuerst intern mit Ihrem Team, welche Strategie für Ihr Unternehmen am besten geeignet ist. Die Kernfrage ist, ob Begriffe aus der Benutzeroberfläche, die in Onlinehilfe und Benutzerdokumentation vorkommen, übersetzt werden sollen oder nicht.
  • Screenshots, Tabellen, Diagramme und Grafiken: Entscheidet sich Ihr Unternehmen dafür, die Benutzeroberfläche zu übersetzen, nicht aber Screenshots, Tabellen, Diagramme und Grafiken, muss der Übersetzungsanbieter dies bereits zu Beginn wissen.

Die Lösung

Wenn vor Projektbeginn eindeutig feststeht, was nicht übersetzt werden soll, hat der Übersetzungsanbieter die Möglichkeit, mit Ihnen die beste Vorgehensweise zu besprechen.

Hier sind drei Optionen:

  • Begriffe aus der Benutzeroberfläche auf Englisch belassen
  • Begriffe aus der Benutzeroberfläche auf Englisch belassen und die Übersetzung dahinter in Klammern schreiben
  • Begriffe aus der Benutzeroberfläche übersetzen und den englischen. Begriff dahinter in Klammern schreiben

Hinweis: Die obigen Vorschläge gelten für direkte Verweise auf die Benutzeroberfläche. Wird indirekt auf die Benutzeroberfläche Bezug genommen, sollten die Begriffe übersetzt werden.
In Zusammenarbeit mit dem Kunden erarbeitet SimulTrans die für das jeweilige Projekt optimale Lösung. Sobald Sie sich für eine Vorgehensweise entschieden haben, wird in allen Projektsprachen entsprechend verfahren.

4. Übersetzungen prüfen

In vielen Fällen ist als einer der letzten Schritte des Übersetzungsprojekts eine abschließende Überprüfung durch den Kunden erforderlich. Diese wird in der Regel von einem internen Team des Kunden durchgeführt. Dieser Schritt kann bequem in den Lokalisierungsprozess integriert werden, insbesondere, wenn der für das Übersetzungsprojekt zuständige Manager zu Projektbeginn weiß, dass dies erforderlich ist. So kann auch entsprechend Zeit dafür eingeplant werden.

Worauf sollten Sie also achten?

  • Präferenzielle Änderungen: Korrekturleser sollten präferenzielle Änderungen oder Abweichungen vom Ausgangstext vermeiden, weil dies zu Inkonsistenzen und anderen Fehlern führen kann. Manche Korrekturleser fühlen sich verpflichtet, selbst bei einer einwandfreien Übersetzung Änderungen vorzunehmen. Andere wiederum ergänzen Sätze, die nicht im Ausgangstext stehen.
  • Widersprüchliche Rückmeldungen: Manchmal kommt es vor, dass zwei oder mehr Korrekturleser das gleiche Material überprüfen. Wenn dies der Fall ist, müssen alle Korrekturleser über Änderungen informiert werden, da es sonst zu widersprüchlichen Rückmeldungen kommt.
  • Klare Anweisungen: Jede noch so sorgfältige Prüfung ist vergeblich, wenn das Feedback des Korrekturlesers nicht klar oder nur schwer einzupflegen ist. Manche Korrekturleser schreiben allgemeine Anmerkungen, wie beispielsweise:
    •  „X ändern“, wobei nicht klar ist, an welcher Stelle genau die Änderung zu erfolgen hat
    •  „X in Y ändern“, wobei nicht gesagt wird, ob die Änderung im gesamten Projekt vorzunehmen ist

Die Lösung

Der ideale Korrekturleser überprüft sämtliches Material und gibt, sofern er Änderungen wünscht, diese unmissverständlich und genau an der entsprechenden Stelle an.

  • Handelt es sich bei dem Dokument um eine PDF-Datei, kann bei der Prüfung die Funktion zum Kommentieren und Hervorheben verwendet werden:


  • Ist die Datei in MS Word geschrieben, kann mit der Funktion „Änderungen nachverfolgen“ gearbeitet werden:


  • Befindet sich die Datei im TMS, kann der Korrekturleser direkt darauf zugreifen, die Änderungen eingeben und die Datei freigeben:


Für Kunden, die für die Überprüfung kein eigenes Team haben, bietet SimulTrans Lektorate durch Drittanbieter an. Dies funktioniert bei den meisten Unternehmen sehr gut. Besonders gut bewährt hat es sich bei Kunden aus der Life-Sciences-Branche oder bei Unternehmen, die klinische Studien durchführen und daher eine medizinische Übersetzung benötigen, die anschließend beglaubigt werden muss, damit die Dokumentation oder Gebrauchsanweisungen veröffentlicht werden können.

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