SimulTrans Lokalisierungs-Blog

5 sprachliche Tipps für die Übersetzung von Websites

Geschrieben von Ihrem SimulTrans-Team | 08.01.2019 13:05:00

In unserem letzten Blog zu den 5 Tech-Tipps für die Übersetzung von Websites haben wir dargelegt, welchen Einfluss eine übersetzte Website auf die Geschäftsentwicklung jedes global agierenden Unternehmens haben kann:

  • Mehr als 3 Milliarden Internetnutzer sprechen kein Englisch.
  • 50 Prozent des gesamten Onlinehandels wird in anderen Sprachen als Englisch abgewickelt.
  • Internetnutzer kaufen auf Websites in ihrer eigenen Sprache mit 4-mal höherer Wahrscheinlichkeit.

Neben technischen Gesichtspunkten gibt es natürlich auch sprachliche Taktiken, die man bei der Übersetzung der eigenen Website unbedingt beachten sollte.

Wir haben Ihnen hier 5 Sprachtipps für Ihre Website-Übersetzung zusammengestellt.

Tipp 1: Klare Sprache für bessere Verständlichkeit

Eine Faustregel ist: Je deutlicher der Inhalt einer Website verfasst wurde, desto leichter lässt er sich übersetzen.

Um eine möglichst übersetzungsfreundliche Website mit klar verfasstem Inhalt zu erstellen, empfiehlt sich die Nutzung kontrollierter Sprache. Außerdem sollte wann immer möglich auf Mehrdeutigkeiten, idiomatische Wendungen und Umgangssprache verzichtet werden.

Die englische Sprache ist mit rund 500.000 Wörtern eine sehr wortreiche Sprache mit relativ vielen Synonymen, also Wörtern, die dieselbe oder eine sehr ähnliche Bedeutung haben wie ein anderes Wort.

Bei der Übersetzung von Synonymen spielen Umfang und Vielfalt des zielsprachlichen Wortschatzes eine Rolle sowie die Frage, ob ein passendes Synonym existiert. Das kann den Übersetzungsprozess verlangsamen und fehleranfälliger machen.

Eine kontrollierte Quellsprache kann da helfen. Hier wird aus einem eingeschränkten allgemeinen und einem fachspezifischen Wortschatz geschöpft und ein konstanter Stil und Ton verwendet.

Weitere Schranken für die Klarheit und Hindernisse bei der Übersetzung sind Mehrdeutigkeiten, idiomatische Wendungen und Umgangssprache.

Daher ist es sinnvoll, auf einen möglichst deutlichen Schreibstil zu achten, d. h. eindeutige Subjekte und Objekte zu verwenden und auf Akronyme und Abkürzungen zu verzichten. Idiomatische Wendungen und starke Umgangssprache sollten gar nicht verwendet werden, denn es lässt sich in anderen Sprachen nicht immer eine treffende Entsprechung finden.

Achten Sie also beim Verfassen Ihrer Texte auf die Sprache.

Tipp 2: Kulturell angemessene Bilder und Farben

Das ist zwar ein eher stilistischer Tipp, doch kulturell angemessene Bilder und Farben finden auf einer mehrsprachigen Website bei einem internationalen Publikum größeren Anklang.

Beispiel: Stellen Sie sich eine Familie vor, die in Badekleidung am Pool liegt.

In vielen Ländern wäre das ein ganz normales Bild, doch Menschen, in deren Heimat es nicht angemessen ist, wenn Frauen und/oder Kinder Haut zeigen, denken sicher anders darüber.

In diesem Fall sollte das Bild auf die Zielkulturen abgestimmt werden und unter Umständen durch ein für alle angesprochenen Zielgruppen angemesseneres Bild ersetzt werden.

Dieselbe Denkweise gilt auch für Farben.

Rot wird in Nordamerika und Europa beispielsweise mit Liebe und Leidenschaft verbunden, in China mit Glück, Zufriedenheit und einem langen Leben und in Indien mit Reinheit.

Im Nahen Osten steht Rot dagegen für Gefahr.

Deshalb gilt es herauszufinden, welche Farben für Ihre Zielgruppen nicht angemessen sind und diese bei der Planung von mehrsprachigen Websites von vornherein auszuschließen.

Tipp 3: Humor – Lieber auf Nummer sicher gehen

Der Satiriker Charles Churchill sagte einmal: „Ein Witz ist eine sehr ernste Sache“.

Das gilt besonders dann, wenn man Texte für globale Zielgruppen schreibt.

Bedenken Sie, dass Witz und Humor tiefe kulturelle Wurzeln haben und einer Marke sogar schaden können, wenn sie unachtsam und unangemessen eingesetzt werden.

Von der kulturellen Befangenheit ganz abgesehen, kann Humor dem Diktat der Zeitgemäßheit unterliegen (ein Witz kann mit der Zeit seinen Reiz verlieren) und schwer zu übersetzen sein.

Selbst die beste Übersetzung muss in der Zielgruppe nicht jedermanns Sache sein.

Daher sollte Humor in Web-Content sparsam eingesetzt werden. Oder gar nicht.

Tipp 4: Glossar anlegen und übersetzen

Ein Glossar mit den wichtigsten Begriffen, die auf der Website vorkommen, ist eine große Hilfe bei der Übersetzung, insbesondere wenn mit der Zeit neuer Content hinzukommt oder bestehende Texte aktualisiert werden.

Das fertige Glossar sollte zunächst in die gewünschten Sprachen übersetzt werden. Erst dann werden die übersetzten Glossare für die tatsächliche Website-Übersetzung herangezogen und sorgen für einheitlichere Übersetzungen und schnellere Bearbeitungszeiten.

Bei späteren Änderungen der Terminologie können die aktualisierten Übersetzungen mithilfe von Übersetzungstools ebenfalls in den Web-Content eingepflegt werden.

Tipp 5: Lokalisierung von SEO-Keywords nutzen

Die Übersetzung der Website bringt für die Globalisierung des Geschäfts in jedem Fall zahlreiche Vorteile, doch in der Regel werden hier optimierte Keywords in der Zielsprache vernachlässigt.

Da kommt die Lokalisierung von SEO-Keywords ins Spiel: Übersetzte Keywords werden in jeder Zielsprache optimiert, um die Auffindbarkeit von mehrsprachigem Web-Content zu verbessern, mehr Traffic auf die mehrsprachigen Websites zu bringen und die Suchmaschinen-Rankings zu verbessern.

Die SEO-Keyword-Lokalisierung ist im Grunde eine Erweiterung der Website-Übersetzung, nur mit noch größerer Schlagkraft. Sie ist Suchmaschinenoptimierung mit internationaler Perspektive.

SimulTrans verfügt über jahrzehntelange Erfahrung in der Übersetzung von Websites und kann Sie bei Ihrem Projekt unterstützen.